aktualisierter Bericht über Ernesto

Na, das war ja ein Schock, als wir erfuhren, dass wir in diesem Jahr an Gründonnerstag nicht mehr einkaufen dürfen. Der Braten war in Gefahr! Es sollten existenzielle Probleme auf uns zu kommen.

Am kommenden Karfreitag wird es auf den Philippinen wieder ruhig werden. Gelegentlich mal ein Auto. Kaum Menschen auf der Straße. Keine laute Musik. Es gab jetzt schon etliche Karfreitage seit Beginn der Krankheit in diesem sonst sehr lauten Land. Unsere Grundschüler in Legaspi holen die Hausaufgaben ab und bringen sie später wieder hin. Soweit möglich, bekommen die höheren Klassen Online-Unterricht oder bekommen so die Aufgaben gestellt. Die Studenten bekommen die Vorlesungen über das Internet. Von gelegentlichen Hilfslieferungen der Regierung in Form von Instantnudelsuppen und ein wenig Reis abgesehen, sind die Möglichkeiten, an Geld zu kommen, gerade von den unterstützten Familien, sehr eingeschränkt. Deshalb wurden aus der Ernesto-Kasse bereits mehrere Male Lebensmittelpakete zusammengestellt und an die Familien verteilt.

 

 

 

 

 

 

Vitaminpräparate waren gerade für die kleinen Kinder ebenfalls Teil der Pakete, die nach den Wünschen der Familien und Empfehlungen von Gemeindeschwestern gepackt wurden. Deshalb ist das übliche Jahresbudget auch überschritten worden. Eine halbe Million phil. Pesos (ca. €10.000,-) waren schon eine Menge. Nahm aber in vielen Familien den Druck von denen, die sonst für die Einnahmen sorgen. Die Not hatte auch mit dem Taifun „Ulysses“ im November 2020 zu tun, der nur einer aus einer Reihe von 7 Taifun-Ereignissen des Jahres 2020 war.

Auf dem Weg nach Lias, Mountain Province

Covid ist übrigens nur eine der Krankheiten, die momentan präsent sind. In der Regenzeit das Dengue-Fieber, durch Mücken übertragen. Tuberkulose ist ständiger Begleiter in den ärmeren Gegenden von Legaspi. Eine Krankheit, die unbehandelt schnell zum Tod führen kann. Lebensmittel oder Medizin ist dann die Frage, wenn die finanziellen Mittel knapp sind.

Soweit Impfdosen vorhanden sind, werden Ältere mit AstraZeneca und Jüngere mit Sinovac, dem chinesischen Impfstoff, geimpft. In Legaspi mussten Schnelltests und Impfungen nicht bezahlt werden. Das ist aber nicht auf den ganzen Philippinen so. Im Norden mussten für den Schnelltest ca. €60,- und für einen PCR-Test €160,- bezahlt werden.

Am 13. März 2021 waren Eltern und Schüler einbestellt worden, denn das Schulgeld wurde wieder ausgezahlt. An Masken herrscht auf den Philippinen kein Mangel. So war es auch zu Beginn der Pandemie im letzten Jahr kein Mangelprodukt.

Hochschulabsolventen hat es im letzten Jahr nicht gegeben, es war aber auch niemand an der Reihe.

Glücklicherweise können wir jetzt doch am Donnerstag einen Lammbraten kaufen. Allerdings wohl nicht nach 21.00 Uhr. Ob wir das aushalten werden? Palmarum feierten wir mit unseren evangelischen Geschwistern. Sehr reduziert aber sehr tiefgehend. Am Freitag feiern wir den Tod Jesu Christi, unsere Erlösung. Vielleicht darf unsere Schola doch singen …

Mittlerweile (Mai 2021) ist auch die Familie von Pilars Schwester von Covid 19 betroffen. Sie arbeitet als Gemeindeschwester und war für die Versorgung der unter Quarantäne stehenden Erkrankten mit Lebensmitteln zuständig. Dadurch hat sie wohl das Virus in die eigene Familie getragen. Ihr vorgeschädigter Ehemann musste für zwei Wochen ins Krankenhaus. Das ging aber nicht, ohne vorher ca. €3000,- zu hinterlegen. Auch Vicky selbst und eine Tochter wurden interniert und mit anderen Erkrankten in eine Quarantäneeinrichtung verbracht. Da sie nicht auf dem nackten Beton schlafen wollte, ließ sie sich ihr Bett von zu Hause bringen!

Im Moment ist noch überhaupt nicht an einen Besuch der Philippinen zu denken. Zu unangenehm sind noch die Erinnerungen an unseren Aufenthalt im letzten Jahr. Verursacht durch die ungerechte Verteilung der Impfstoffe auf der ganzen Welt und die damit einhergehende Geschäftemacherei ist eine Beruhigung der Lage nicht abzusehen. Jetzt hilft nur noch beten.

Pilar & Alfred

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